EUD-JEF Sommerakademie in Bad Hersfeld

„Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel richtig setzen.“ Unter diesem Motto fand am vergangenen Wochenende (23.08.-25.08.2019) die diesjährige Sommerakademie der Europa-Union und der Jungen Europäischen Föderalisten statt. Begleitet von viel Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen kamen im hessischen Bad Hersfeld 28 Aktive aus dreizehn Landesverbänden zusammen, um drei Tage lang über Verbandsentwicklung, Mitgliederarbeit, Erfolgskriterien und Leitlinien für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu diskutieren.

Foto: EUD

Warum engagiere ich mich für Europa? Und wieso gerade bei der Europa-Union und den JEF? Was müssen wir in Zukunft besser machen? Mit diesen Fragen wurde die Sommerakademie am Freitagabend nach einer kleinen Begrüßungs- und Kennenlernrunde offiziell eröffnet. Ein häufig genanntes Bild für die Verbandsarbeit waren die sogenannten „Dombauer“: Ähnlich wie sich beispielsweise Meister Gerhard von Rile im 13. Jahrhundert bewusst darüber war, die Fertigstellung seines Magnum Opus, des Kölner Doms, niemals persönlich erleben zu können, waren sich auch die Anwesenden klar, dass der Weg hin zum föderalistischen Idealziel, den Vereinigten Staaten von Europa, noch lang und steinig ist. Dennoch sei es wichtig und richtig, sich weiterhin mit aller Kraft für diese Vision einzusetzen, damit sie in naher Zukunft Wirklichkeit wird. Zumal in den letzten Jahrzehnten bereits sehr viel erreicht werden konnte.

Am Samstag wurde dann ausführlich über die Themen Teamwork, Gruppendynamik und Zielorientierung diskutiert und Leitlinien für eine erfolgreiche und gesunde Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Sektionen des Verbandes festgelegt. Interaktive Übungen trugen zu einer sehr guten Stimmung unter den Teilnehmern, persönlichen Vernetzungen und einem umfangreichen Erfahrungsaustausch bei. Zudem wurde dazu ermutigt, in der konkreten Verbandsarbeit einen lösungsorientierten Ansatz zu verfolgen. Gemäß dem Credo „Problem talk creates problems, solution talk creates solutions“ des US-amerikanischen Autors Steve de Shazer sei es nicht immer sinnvoll, ausschließlich auf Probleme hinzuweisen, sondern zu ergründen, wie man den Ist-Zustand verbessern könne und wie der entsprechende Soll-Zustand auszusehen hätte.

Sonntags ging es dann ans Eingemachte: In Workshops wurde einerseits daran gearbeitet, wie vorhandene Mitglieder, die sich kaum oder gar nicht an der Verbandsarbeit beteiligen, besser aktiviert bzw. reaktiviert werden könnten. Andererseits wurden Strategien zur Zielgruppenerfassung und Neumitgliedergewinnung erprobt. Die Teilnehmer hatten hierbei die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen aus den jeweiligen Landes- und Kreisverbänden einzubringen, ihre Strategien zur Bewältigung gemeinsamer Probleme vorzustellen und sich mit den anderen Anwesenden auszutauschen. Zum Abschluss der Akademie erklärten sich zudem noch viele Teilnehmer bereit, sich in Zukunft noch stärker im Bereich der Verbandsentwicklung zu engagieren. So konnte sich beispielsweise die AG Prozesse, die sich mit interner Kommunikation, Transparenz und Verbandsvorgängen befasst, über zahlreiche neue hochmotivierte Mitglieder freuen.

Bei all der konstruktiven Arbeit durfte natürlich auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Nach langen Arbeitstagen bildeten Besuche im Biergarten einen willkommenen Ausklang.